Parking

Weitere Varianten

Die Tiefgarage muss ebenso viele Stellplätze unterbringen können, wie heute auf dem Zaunplatz zur Verfügung stehen. Mit 140 Plätzen unter Terrain und ca. 15 Oberirdischen schaffen wir das mit einer pragmatischen Lösung. Die Baute funktioniert als schlanker Körper mit einfacher Ringerschliessung. In der Mitte stehen die Auflager. Drei Notausgänge reichen für die 35m Fluchtweglänge. Darin integriert sind Zu- und Abluftkanäle. Wir können sie damit elegant und unsichtbar führen. Eine bunte Signaletikanlage zur Orientierung braucht es hier kaum.

Denkbar wäre ebenso eine grössere Lösung, nur ist sie weniger zielführend, weil das Parkierungskonzept der Stadt nicht mit einem einzigen Parkhaus sämtliche Parkierungsfragen lösen möchte. Eher sollen mehrere Standorte situationsgerecht im Stadtgebiet verteilt werden. So beim Volksgarten, in der Kaserne, etc. Man baut damit näher am Bedarf und preiswerter, was auch die Platzmieten betrifft.

Eine grössere Garage zöge zudem grössere Umbauten im Werkleitungsnetz nach sich. Es müssten Kanäle umgelegt werden. Neben erheblichen Kosten brächte das zusätzliche Notausgänge auf privatem Grund oder an schwierigen Orten mit sich. In der Planung wurden etliche, plausible Studien zu Parkierungsarten und Grössen gemacht. Der Übersicht willen zeigen wir nur eine kleine, einfach realisierbare Variante sowie eine maximale, aufwändigere Lösung.

 

 

 

Kennzahlen und Schätzwerte

- Tiefgaragenplätze 140 bis 170
- Kosten pro Platz Fr. 70'000
- Gesamtkosten, 170 Fr. 13 Mio. inkl. Infrastruktur für den Betrieb auf dem Platz und die Gestaltung des Landsgemeindeplatzes
- Ammortisation /a in 50 a Fr. 260'000
- Kapitalverzinsung Fr. 130'000
- Betriebsaufwände Fr. 100'000

 

Nach einer Betriebszeit von 99 Jahren soll die Gemeinde im Sinne einer Heimfalllösung die Garage zu einem im Voraus definierten Betrag übernehmen können.

Varianten im Schnitt

Bereits ab 2,50 m unter dem Terrain liegt das Grundwasser. Es gibt zwei Grundwasserniveaus, die nicht miteinander verbunden werden sollten. Das Wasser würde Wege suchen, die kaum mehr kontrollierbar wären. Eine Genehmigung dafür stünde ebenso wenig in Aussicht. Daher darf ein Parkhaus hier aus guten Gründen nur einen Stock tief greifen.
Ein Bauwerk mit nur einem Stockwerk wie hier gezeigt? Das sollte am Einfachsten gehen.
Denkbar wären einzelne laterale Absenkungen für allfällige Liftparker von Dauermietern. Die Garagenplätze wären mit Toren abschliessbar und nicht einsehbar.

Einfahrt und Ausfahrt

Ein- und Ausfahrt der Garage sind wichtigster und zugleich schwierigster Aspekt der Planung. Die Garage muss unmittelbar an die Hauptverkehrsachsen anschliessen. Die Strassen zum Platz sind für alle Fälle offen zu halten und die Automobilisten dürfen sich nicht mit den Besucherströmen der Anlässe kreuzen. Wir prüften sogar Tunnellösungen von der Sandstrasse aus.
Option 1: Neben der Central Garage: Dazu würde die Allmeindstrasse komplett geschlossen. In einem Notfall stünde dieser Zuweg den Rettungskräften nicht mehr zur Verfügung. Ausserdem wäre die Entflechtung ebenso eingeschränkt. Der Platz wäre vom Abläschquartier abgeschnitten. Ein Platz aber muss sich mit der Stadt allseitig verweben, damit er lebendig bleibt.
Bei einer noch kleineren Garage, um die 100 Plätze, wäre ein schmaler, einspuriger Tunnel mit Ampelschaltung denkbar. Die Gasse bliebe zwar offen, aber der Komfort wäre wegen der Wartezeiten stark eingeschränkt. Weiterer Nachteil: Der Verkehr würde durch ein recht beschauliches Quartier gelenkt.
Option 2: Über die Marktgasse. Die Verkehrswege sind entflochten. Im Notfall aber wäre die Strasse blockiert. Ein- und Ausfahrt beanspruchen so die gesamte Strassenbreite. Zudem würde die Marktgasse noch mehr zu einem Restraum ohne Aufenthaltsqualitäten verkommen.
Option 3: Ein- und Ausfahrt sind auf der Marktgasse zueinander versetzt und einspurig. So bliebe die Marktgasse offen. Zwar ist die Lösung wegen der Tunnellänge etwas aufwändiger, folglich teurer, aber die Marktgasse bliebe durchlässig. Oberirdisch würde nur eine Spur genutzt. Diese Variante ist unser derzeitiger Favorit.

Nahwärmeverbund

In der kleine Parkhausvariante wurde ein grosser Bereich für die Technik nachgewiesen. Wenn wir schon graben, dann auch um Heizenergie zu gewinnen.
Ziel ist es für das Zentrum einen nachhaltigen Nahwärmeverbund zu etablieren, betrieben durch die tb glarus. Angedacht ist die Nutzung der Grundwasserströme, aber auch der Wärmepotentiale des Wassers für Wärmepumpen. Man hätte auch Platz für den Einbau einer Schnitzelheizung, um heimisches Restholz zu verwerten. In jedem Fall wäre es ein guter Schritt in Richtung Ökologie und Unabhängigkeit. Wir warten auf die Rückmeldung der Techniker.
Der notwendige Kamin könnte gestalterisch gut neben der Central Garage zu stehen kommen. Ein kleiner Gewerbebau mit Kamin vielleicht?

Wie weiter?

@ Gemeinde Glarus
«Der Landsgemeindeplatz ist durch eine Tiefgarage vom ruhenden Verkehr befreit. Im Randbereich sind zusätzliche gastronomische und touristische Angebote entstanden. Der interaktive, moderne «Glarner Pavillon» holt zusätzliche touristische Frequenzen in die Stadt und wirkt als Schlechtwetterangebot.»
Bis 2024, so sagt die Nutzungsstrategie der Gemeinde, wollen wir den Zaunplatz fertig haben. Den ersten Schritt haben wir getan.